Energie

1 Kommentar

Die Stiftung Warentest hat im aktuellen Heft Energiesparlampen getestet. (Den ganzen Artikel kann man für 1€ herunterladen).

Das Ergebnis ist:

  • Alle Energiesparlampen sparen Geld.
  • Es gibt deutliche Unterschiede in der Qualität und im Spar-Ergebnis.
  • Es wurden Noten von gut bis mangelhaft vergeben.
  • Manche Energiesparlampen hielten fast 20.000 Stunden.
  • Mit der Zeit wurden die getesteten Lampen immer dunkler (der Testverlierer sogar um 40%).
  • Einige Lampen sind in der Einschaltdauer deutlich schneller als andere.

Die Energiesparlampe von Megaman (wir berichteten über ihre dimmbare Ausgabe) erreichte die besten Noten.

So spart die billige (ca. 4 Euro) Isotronic 11 W bei 10 000 Betriebsstunden immerhin 65 Euro gegenüber einer gleich hellen Glühlampe. Die 9 Euro teurere Megaman Compact Globe 11 W spart im gleichen Zeitraum jedoch 100 Euro. Grund: Isotronic hat bei der Wattangabe geschummelt. Statt 11 Watt brachte sie im Test nur 7,2 Watt. Um die Helligkeit einer 60-Watt-Glühbirne zu erreichen, bräuchte es eigentlich anderthalb Isotronic-Lampen. Die Investition in teurere Markenprodukte kann sich also auszahlen.

Der Einsatz von Energiesparlampen ist nachzurechnen mit unserem Rechner für Energiesparlampen.

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Tabelle der Ergebnisse

Mögliche Stellen für Energieverluste beim Altbau

Dieses Gebäude wurde bereits vor mehr als 10 Jahren als Niedrigenergiehaus gebaut und entspricht dem heutigen Standard.

Doch wie sehen im Vergleich dazu ältere Häuser aus?

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  • Das Dachgeschoss ist vielleicht ausgebaut, aber die Dachfläche ist nur gering gedämmt.
  • Die Fenster sind in der Regel aus Holz (schlimmstenfalls mit Einfachverglasung) oder Aluminium (70er Jahre) mit einfacher Isolierverglasung.
  • Die Außenwände sind meistens ungedämmt, die Kellerdecke ebenfalls.
  • Und die Heizung? Befindet sich in Ihrem Keller eine alte Heizungsanlage („alt“ heißt: Das Baujahr liegt vor 1990) ohne Regelung, die Heizungs- und Warmwasserleitungen sind mäßig oder gar nicht gedämmt?

Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 14 % aller Ölheizungen und fast 8 % aller Gasheizungen sind älter als 23 Jahre (Quelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband ZIV). Hier wird das Geld im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt.

In der Bauphysik unterscheidet man zwischen Transmissionswärmeverlusten (von lat. „trans“ = (hin-)durch und „mittere“ = schicken) und Lüftungswärmeverlusten.

  • Transmissionswärmeverluste entstehen durch die undichte Außenhülle: Mauerwerk, Dach, Fenster. Hiervon sind in der Regel Gebäude betroffen, die nach dem 2. Weltkrieg bis etwa Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts gebaut wurden. Die warme Raumluft strömt durch Mauerwerksfugen ins Freie - es entsteht das Gefühl von Zugluft.
  • Die Dachflächen sind zwar gedämmt, aber die luftdichten Anschlüsse sind häufig mangelhaft ausgeführt (typisch für Dachgeschosswohnungen: Der Wind pfeift aus den Steckdosen).
  • Von Lüftungswärmeverlusten können auch neuere Gebäude betroffen sein: Die Anschlüsse der Fenster an das Mauerwerk sind nicht dicht und – ganz oft: Es wird falsch gelüftet! Bei kalter Witterung vermeiden viele Menschen das weite Öffnen der Fenster, um vermeintlich Energie zu sparen. Das ist ein großer Irrtum! Gekippte Fenster tragen nur zur Schädigung der Bausubstanz bei, von Lüften kann man hier nicht reden!

Energieeinsparung ist ein großes Thema – sowohl für die Umwelt als auch für Ihren Geldbeutel.

In den Folgebeiträgen stellen wir Ihnen viele Möglichkeiten zur Vermeidung von Transmissions- und Lüftungswärmeverlusten vor, beschreiben Eigeninitiativen zum Energiesparen (die wenig oder gar nichts kosten) und gehen auf jeden einzelnen Bereich ein, der Potenzial zum Energiesparen hat.

Energiespar-Wettbewerb: ein weiterer praktischer Verbrauchstest im Büro

Im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs geht es weiter mit unserer Wohnungsbegehung:

  1. Januar - Wohnzimmer:
  2. Februar - Büro:

Wohnungsbegehung im Februar II

Der erste in Teilzeit genutzte Arbeitsplatz im Büro ergab einen Stromverbrauch von 1,38 kWh/Tag. Der zweite Arbeitsplatz wird ca. 10 Stunden/Tag über die Woche gemittelt genutzt und verfügt notwendigerweise über einen leistungsfähigeren Rechner (4200er AMD-Prozessor). In einer Steckdosenleiste mit Schalter stecken folgende Geräte:

  • Unterbrechungsfreie Stromversorgung
  • Computer
  • Monitor
  • Maus-Ladegerät
  • Backup-Server
  • Fritzbox
  • Telefon mit Ladegerät

Des weiteren stehen 2 weitere Geräte zur Verfügung, die in Einzelsteckdosen stecken:

  • Farblaser-Officegerät mit Fax/Drucker/Scanner/Kopierer
  • Laptop

Der Verbrauchstest

Für den Verbrauchstest habe ich ein Messgerät benutzt. Ich habe den Stecker der Steckdosenleiste in das Messgerät gesteckt und dieses wiederum in die Steckdose. Der Schalter der Steckdosenleiste war aus, die Anzeige war am Anfang auf 0 Watt.

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  • Schritt 1:: Der Schalter der Steckdosenleiste wird eingeschaltet. Alle Geräte sind jetzt im Standby und haben zusammen eine Leistungsaufnahme laut Messgerät von 33 Watt. Nach einer Stunde im Standby war der angezeigte Gesamtverbrauch 0,03 kWh (also ca. 30 W in der letzten Stunde).
  • Schritt 2: Ich nehme im Standby jedes Gerät einzeln aus der Steckdose heraus. Nur fünf Geräte ziehen viel Strom im Standby:
    • Die unterbrechungsfreie Stromversorgung allein verbraucht im Standby 30 Watt pro Stunde (wenn Computer und Monitor daran angeschlossen sind, also im Normalfall: 25 Watt),
    • nur der Computer 11 Watt pro Stunde,
    • nur der Monitor 4 Watt
    • Backup-Server 4 Watt,
    • Fritzbox 6 Watt

    Bei den Einzelsteckdosengeräten verbraucht das Farblaser-Officegerät 0 Watt, wenn der Schalter aus ist und es verbraucht 27 Watt/Stunde im eingeschalteten Wartezustand, der Laptop 4 Watt/Stunde im vollgeladenen Zustand und am Netz steckend und 29 Watt/Stunde, wenn der Akku geladen wird. Ein vollständiger Ladevorgang des ausgeschalteten Laptops dauert ca. eine halbe Stunde und kostet 14 Watt.

    Die Steckdosenleiste wird nachts wegen diverser Geräte, die immer an sein sollen, nicht ausgeschaltet. Hier wäre es sinnvoll die Geräte in ständigem Gebrauch von denen zu trennen, die ausgeschaltet werden dürfen, und letztere allein an eine Steckdose mit Schalter anzuschließen, die nachts ausgeschaltet wird. Dazu empfiehlt es sich mit dem Standbykostenrechner nachzurechnen, welche Standbykosten dabei gespart werden können.

    Das Office-Gerät wird nur bei Gebrauch eingeschaltet. Der Laptop steckt nicht in der Steckdose, wenn er fertig aufgeladen ist.

  • Schritt 3: Was verbrauchen die größeren Geräte im Betrieb?
    • Die unterbrechungsfreie Stromversorgung verbraucht im eingeschalteten Zustand 28-30 Watt/Stunde.
    • Der Computer verbraucht zusätzlich 130 Watt mit einem Linux-Betriebssystem, der Monitor zusätzlich 30 Watt,
    • Ich verbrauche insgesamt ca. 194 Watt/Stunde, wenn der Rechner ohne Backup-Server genutzt wird, bei Benutzen diverser Software auch schon mal mehr (z.B. Datensicherung 20 Watt mehr).
    • Der Backup-Server verbraucht nach dem Einschalten ca. 49 Watt/Stunde (10 Watt/Festplatte bei 4 Festplatten plus 9Watt für die Steuerung).
    • Das Office-Gerät nimmt 27 Watt im Wartezustand und 800-1200 Watt während des Kopierens oder Druckens an Leistung auf. Für 3 Farbkopien hat er zusammen ca. 10 Watt gebraucht.
    • Der Laptop hat eine Leistungsaufnahme von 32 Watt, wenn er eingeschaltet ist, 39 Watt bei Nutzen eines Internetbrowsers oder Mailtools, 44 Watt beim Senden einer Mail oder Nutzung weiterer Software.
  • Schritt 4: Was kostet der tägliche durchschnittliche Gebrauch dieses Arbeitsplatzes? Gesamtverbrauch nach 7 Tagen Nutzung/Standby/Ausgeschaltet:
    • 17,9 kWh/Woche (also 2,56 kWh/Tag) für den Computer und die restlichen Geräte der Steckdosenleiste und für das Office-Gerät
    • In dieser Zeit wurden ca. 10 Stunden/Tag der Computer genutzt und
    • ca. 5 Stunden war das Office-Gerät an und wurde gelegentlich zum Drucken und Kopieren genutzt.

Ich lerne daraus, dass wir für einen größeren und länger genutzten Arbeitsplatz 2,56 kWh am Tag im Büro verbrauchen.

Kann ich jetzt etwas sparen? Die Geräte, die nachts nicht gebraucht werden, sollten in einer Steckdosenleiste mit Schalter stecken, der aus ist wenn sie nicht genutzt werden.

Wir haben auch gelernt, nur mit dem Laptop zu arbeiten, wenn die unterbrechungsfreie Stromversorgung und der Backup-Server nicht genutzt werden müssen, z.B. wenn im Internet gesurft wird oder Mails gelesen/geschrieben werden. In dieser Zeit ist der "normale" Rechner auch nicht eingeschaltet.

Meine Arbeitsprozesse haben sich dadurch geringfügig geändert. Die Arbeit wird genauer eingeteilt, ohne dass der normale Arbeitsablauf eingeschränkt wird. Zuerst die Arbeiten nur mit Laptop, dann die Arbeiten mit prozessorintensiver Software und mit Daten, die während der Arbeit nicht verloren gehen dürfen, also mit Rechner samt unterbrechungsfreier Stromversorgung und Backup-Server.

In diesem Sinne: Schauen Sie, an welcher Stelle Sie Ihre Arbeitsprozesse verändern können, um Strom zu sparen. Und schreiben Sie mir darüber!