Zahlen


Wenn Sie unsere Artikelserie von Beginn an verfolgt haben, wissen Sie, dass durch die Fenster 20 bis 25 % der Heizenergie verloren gehen kann.

Die Außentemperaturen in unserer Region sind schon sehr herbstlich, die Nachttemperaturen bewegen sich mittlerweile im einstelligen Bereich. Haben Sie das Gefühl, dass es in Ihrer Wohnung trotz geschlossener Fenster zieht? Das kann mehrere Ursachen haben:

  1. Die Fenster (in der Regel Holzfenster) sind alt und haben noch eine Einfachverglasung. Hier spricht man im Fensterbereich von einem „klimatischen Gefälle“. Das heißt, die warme Raumluft stößt auf die kalte Luft an den Fenstern. Dadurch entstehen kleine Luftverwirbelungen, die das Gefühl von Zugluft erzeugen. Je schlechter der Wärmedämmwert der Verglasung, desto größer die Kälteabstrahlung und damit Heizenergieverlust. Vergleich: Der Wärmedämmwert (U-Wert) einer Einfachverglasung beträgt 5,0 W/m²K. Die heutigen Wärmeschutzverglasungen haben einen U-Wert von 1,0 W/m²K.
  2. Die Fenster sind undicht. Wenn Ihr Haus Kunststofffenster mit Isolierverglasung hat, reicht es unter Umständen, wenn Sie von einem Fachmann die Dichtungen auswechseln und die Fenster richtig einstellen lassen.
  3. Haben Sie Ihr Haus in den 1980er oder 1990er Jahren modernisieren und neue Holz- bzw. Kunststofffenster einbauen lassen? Bei diesen Baujahren spricht man von einer „2-Scheiben-Isolierverglasung“, die aber nicht mehr dem heutigen Standard entspricht. Hier gibt es aber die Möglichkeit (wenn die Fenster technisch noch in Ordnung sind), die vorhandene Verglasung gegen eine Wärmeschutzverglasung auszutauschen. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass Sie keine „Großbaustelle“ im Haus haben mit Folgekosten wie Beiputzen der Fensterleibungen und Tapezierarbeiten. Die Kosten sind im Vergleich zum Komplettaustausch der Fenster tragbar (im Mittel ca. 230,- € pro Quadratmeter Fensterfläche; die Preise können allerdings regional unterschiedlich sein.)
  4. Sie haben sich zu einem Komplettaustausch Ihrer Fenster entschieden? Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie Holz- oder Kunststofffenster wählen. Der U-Wert der Verglasung sollte mindest 1,3 W/m²K ausweisen. Achten Sie auch darauf, dass die Fenster rundum von innen und außen eingeklebt werden. Alternativ gibt es seit neuestem ein sogenanntes „Kompriband“, das sich nach dem Einbau bis 4 cm ausdehnt und die Fuge zwischen Fensterprofil und Mauerwerk luft- und winddicht abschließt. Diese Maßnahmen verhindern Kältebrücken und damit Energieverluste.

Sie werden nicht nur an Ihrer Heizkostenabrechnung merken, dass sich die Investition gelohnt hat. Das Raumklima Ihres Hauses strahlt eine deutlich höhere Behaglichkeit aus – keine „Zugluft“ im Fensterbereich mehr und auch keine „schwitzenden Fensterscheiben“.

Energiespar-Wettbewerb: Badezimmer

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in Wohnzimmer, Büro, Küche, Garten und Terrasse, Wirtschaftsraum und Kinderzimmer untersucht:

Wohnungsbegehung im September - Bad

In diesem Monat haben wir im Bad bezüglich Energieverbrauch elektrische Zahnbürsten untersucht. Heute sollen zwei (jeweils ein alter und ein neuer) Elektro-Rasierer für Herren untersucht werden. Aus der Perspektive des Energiesparens interessiert, ob es in der Zwischenzeit sparsamere Modelle gibt. Wir setzen - wie bisher auch - das Energiekosten-Messgerät ein, um den Stromverbrauch der Elektro-Rasierer zu messen.

Neuer Elektro-Rasierer - ein Verbrauchstest

Der Rasierer ist neu (ein Monat alt) und wurde alternativ zum 4 Jahre alten Rasierer gekauft, dessen Ein-/Ausschaltknopf manchmal streikt, für den Fall, dass letzterer gar nicht mehr funktioniert. Ich schalte das Messgerät zwischen Steckdose und Rasierer mit Ladekabel und stelle fest: er hat eine Leistungsaufnahme von 0 Watt (weniger als 1 Watt wird nicht angezeigt) und einen gemessenen Gesamtverbrauch von 0 Wattstunden in 8 Stunden (weniger 10 Wattstunden im Gesamtverbrauch zeigt das Messgerät nicht an). Diese Zeit ist nötig, um ihn voll zu laden. Das reicht für .ca 35 Minuten (oder ca. 10mal Rasieren).

Aber wieviel Gesamtverbrauch kann ich jetzt kalkulieren? Ich habe es rechnerisch versucht, also Leistung=Spannung*Stromstärke*Effektivwert(Cos). Diese Werte werden ja auch alle im Messgerät angezeigt. Aber der Rasierer zieht zu wenig Strom (0,00 Ampere), so dass ich auf diese Weise die Leistung (237 Volt * 0 Ampere * 1,00 = 0 Watt) nicht herausrechnen kann. Ich kann nur schätzen: geschätzter durchschnittlicher Gesamtverbrauch von weniger als 8 Wattstunden (in 8 Stunden weniger als 1 Watt Leistungsaufnahme/Stunde). Pro Rasur weniger als 0,8 Wattstunden.

Anzeige

Das erscheint mir sehr sparsam. Aber welche Daten hat denn der alte Rasierer?

Alter Elektro-Rasierer - ein Verbrauchstest

Der alte Elektro-Rasierer ist ein 4 Jahre altes Modell desselben Herstellers. Ich schalte das Messgerät zwischen Steckdose und Rasierer mit Ladekabel und stelle fest: er hat eine Leistungsaufnahme von 4-7 Watt und einen gemessenen Gesamtverbrauch von 0 Wattstunden in 1,25 Stunden (weniger 10 Wattstunden im Gesamtverbrauch zeigt das Messgerät nicht an), geschätzter durchschnittlicher Gesamtverbrauch von ca. 7 Wattstunden (5,5 Watt*1,25h=6,875). Das reicht für .ca 20mal Rasieren. Dann ist er vollgeladen. Also pro Rasur ca. 0,35 Wattstunden.

Was habe ich gelernt?

Meine Herren! Bei diesen Minimalverbräuchen ist es fast egal, für welchen Rasierer Sie sich entscheiden. Hauptsache, es bleiben keine Bartstoppeln stehen. :-)

Trotz allem: Im Handel habe ich keine Angaben zum Energieverbrauch beim Laden von Elektro-Rasierern entdecken können.

1 Kommentar


Der Sommer ist vorbei und der Herbst steht vor der Tür. Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken. Pünktlich zum Beginn der kommenden Heizperiode haben fast alle Energieversorger ihre Preise erhöht. Sie können sich zum wiederholten Male darüber ärgern, aber ändern können Sie nichts. Wirklich nichts? Doch! Wenn Sie unsere Beiträge der letzten Monate (Serien) verfolgt haben, wissen Sie, welche Möglichkeiten es gibt, Ihre Energiekosten zu senken.

Heute nehmen wir uns die Dämmung einer Flachdachkonstruktion vor.

Flachdächer waren in den 1960er und 1970er Jahren der Hit für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Viele Kommunen schrieben diese Dachkonstruktionen in ihren Bebauungsplänen sogar vor. Weit entfernt von der heutigen Technik, stellten sich seinerzeit relativ schnell die Tücken dieser Dachform heraus. Undichtigkeiten und geringe Wärmedämmung machten die unter diesem Dach gelegenen Räume im Winter zu Kältekammern und führten in den Sommermonaten zu Sauna-Temperaturen.

Über eine schlecht gedämmte Dachfläche gehen 15 bis 20 % Wärme verloren!

Anzeige

Sind Sie Eigentümer eines Hauses mit Flachdach aus dem Ursprungsbaujahr, steht jetzt sicherlich eine Sanierung an. Die wärmetechnische Verbesserung bestehender Flachdächer ist immer dann besonders günstig, wenn die Abdichtung erneuert werden muss. Nutzen Sie die Chance und beauftragen Sie Ihren Dachdecker, die Dachfläche nach heutigem Standard zu dämmen. Dieser Standard wird von der Energieeinspar-Verordnung (EnEV) 2007 vorgegeben.

Bei Flachdächern sind Dämmschicht und Dachhaut häufig miteinander verbunden. Befindet sich zwischen oberster Geschossdecke und Dachkonstruktion ein zugänglicher Hohlraum, so können Sie dort eine zusätzliche Dämmschicht einbringen lassen.

Gute Dämmstoffe haben eine Wärmeleitfähigkeit (λ, Lambda-Wert) von maximal 0,035 W/m²K), die Dämmstärke sollte nicht unter 14 cm liegen. Weitere wichtige Eigenschaften snd der Widerstand gegen Feuchtigkeit, die Trittfestigkeit, das Gewicht und natürlich der Preis. Fragen Sie den Dachdecker Ihres Vertrauens nach den Kennzeichen der Dämmstoffe. In jedem Fall ist die Wärmeleitfähigkeit mindest auf der Verpackung aufgedruckt. Die Dämmstoffe müssen entweder das CE-Zeichen tragen (dieses Zeichen zeigt an, dass der Dämmstoff einer Europäischen Norm entspricht) oder das Ü-Zeichen (verweist auf Übereinstimmung mit nationalen Normen). Manche Dämmstoffe können mit beiden Zeichen versehen sein.

Wer ein Haus mit Flachdach aktuell kaufen will, sollte den Verkäufer unbedingt auf Wärmedämmungs- und Sanierungsmaßnahmen ansprechen. Lassen Sie sich die Rechnungen vorlegen und fragen Sie den Verkäufer nach der Qualität des Dämmmaterials.

Wenn Sie sich jetzt für eine energetische Modernisierung entscheiden, werden Sie sehr schnell davon profitieren:

  1. Die laufenden Heizkosten sinken erheblich;
  2. Der Wohnkomfort steigt mit einem guten Raumklima: Es wird gleichmäßig warm, im Haus zieht es nicht mehr und im Sommer bleibt es auch im Dachgeschoss angenehm kühl.

In unserem nächsten Kapitel werden wir die Fenster betrachten. Muss es die komplette Erneuerung sein oder reicht auch schon der Austausch der Verglasung?
Bis dahin - Ihre Marianne Gockeln