Im Rahmen der Podcast-Serie Bau-FAQ erscheint heute ein Beitrag (mehr dazu auf der Seite Serien), der sich damit beschäftigt, wie der Energieausweis vergleichbare Energiekennwerte für verschiedene Klimazonen errechnet. Podcasts sind Ton-Aufnahmen von Interviews (Podcast in unserer FAQ), die Sie auf dieser Seite abspielen oder sich herunterladen können.
Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit den Fragen:
Was sagt der Energiekennwert eines Hauses aus?
Ist der Energiebedarf von Häusern in verschiedenen Klimazonen vergleichbar?
Habe ich im kalten Klima wegen des hohen Energieverbrauchs einen schlechten Kennwert?
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Energieausweis und Klimazonen (01:48 min.) [audio:http://www.energiespar-rechner.de/wp-content/uploads/2011/10/energieausweis-klima.mp3|autostart=no]
Wenn Sie Fragen zum Bauen oder Fragen zur energetischen Sanierung haben oder Sie ein bestimmtes Thema interessiert, schreiben Sie sie in den Kommentaren auf oder senden uns eine E-Mail. Wir versuchen, Ihre häufigsten Fragen zu beantworten oder dazu ein Podcast zu veröffentlichen.
Seit Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 ist ein Energieausweis für jedes Gebäude Pflicht.
Viele Hauseigentümer sind unsicher, welchen Energieausweis sie für ihr Haus brauchen. Hier noch einmal eine kurze Übersicht:
Altbau bis 4 WE BJ 1977 und älter → Bedarfsausweis Altbau bis 4 WE BJ 1977 und älter auf Niveau WSVO1977 saniert → Wahlfreiheit Verbrauchs- oder Bedarfsausweis
Wie unterscheiden sich nun diese beiden Ausweisarten?
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1. Bedarfsorientierter Ausweis Beim bedarfsorientierten Ausweis wird durch die bauphysikalische und baukonstruktive Bestandsaufnahme der jährliche Energiebedarf eines Gebäudes für Heizung, Warmwasserbereitung und Wohnungslüftung berechnet. Er berücksichtigt dabei die Daten der Gebäudehülle wie etwa Fenster, Dämmung der Außenwände und Dachfläche, die verwendeten Baumaterialien und die Bauweise. Mit in die Berechnung fließen außerdem die Eigenschaften der Lüftungs- und Heizungsanlage ein und ob erneuerbare Energien (z.B. Solarthermie, Pellets) oder Wärmepumpen eingesetzt werden. Aus diesen Daten wird dann berechnet, wie viel Energie für das Gebäude bei durchschnittlichem Nutzverhalten und Klima verbraucht wird.
Als Kennzahl ergibt sich dann im Bedarfsausweis der so genannte Primärenergiebedarf. Primärenergiebedarf ist der Gesamtbedarf an Energie, der für die Beheizung, Klimatisierung und Warmwasserversorgung eines Gebäudes unter Normbedingungen gebraucht wird. Dazu zählt auch der Aufwand, der für die Gewinnung, die Aufbereitung und den Transport der Energie (etwa für Öl oder Gas) nötig ist.
2. Verbrauchsorientierter Ausweis Bei dem verbrauchsorientierten Energieausweis wird die Energieeffizienz eines Hauses aus der innerhalb 3 Jahren und dem sich dann ergebenden Mittelwert tatsächlich verbrauchten Energiemenge berechnet. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass diese Methode der Berechnung wenig Aussagekraft hat. In dem verbrauchsorientierten Ausweis wird nämlich nicht der Zustand eines Gebäudes berechnet, sondern nur der Energieverbrauch. Ob ein Haus mit Familien mit Kindern oder mit berufstätigen Singles bewohnt wird, beeinflusst den Energieverbrauch eines Gebäudes enorm. Eine extreme Verzerrung kann auch bei Einfamilienhäusern zum Tragen kommen, wenn die Bewohner vielleicht den Winter auf Mallorca verbringen. Die Folge wäre unter Umständen der Energiekennwert eines Passiv-Hauses.
Für die energetische Beurteilung eines Hauses und damit die Einschätzung des Energieverbrauchs ist deshalb immer der bedarfsorientierte Ausweis aussagekräftiger.
Ab 20. Dezember gilt laut EU-Komission ein neues EU-Label für den StromÂverbrauch von Elektrogeräten. Hier eine Ãœbersicht über das was beim bisherigen Energielabel gültig war (oder bleibt) und was neu ist:
Was war bisher?
Ampel: Die Energieeffizienzklassen werden auf einer Farbskala von rot (hoher Stromverbrauch) bis grün (niedriger Stromverbrauch) abgebildet. Diese Darstellung wird auch in Zukunft beibehalten.
Bisher reichten die Angaben z.B bei Geschirrspülern und Waschmaschinen nur bis Energieeffizienzklasse A.
Kühlschränke und Gefrierschränke "nur" bis Energieeffizienzklasse A++
Was ist neu?
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Neue Energieeffizienzklasse A+++: Die Effizienzklassen für Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler werden ab jetzt bis A+++ erweitert.
Neue grafische Darstellungen für Angaben wie die Lautstärke eines Geräts in dB.
Für Fernsehgeräte werden die Energieeffizienzklassen neu eingeführt und reichen bis A. Sie werden erst in den kommenden Jahren erweitert.
Ob sich die Anschaffung eines neuen sparsamen Elektrogeräts statt Ihres Altgeräts lohnt, können Sie mit unserem Elektrogeräte-Rechner berechnen.
Eine Klassifizierung für Staubsauger ist noch nicht erfolgt, soll aber kommen.