Archive für den Monat: Mai 2008

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1. Fenster

Warum bauen wir in unsere Häuser Fenster ein? Fenster dienen der Belichtung und Belüftung, der Kommunikation, bieten Schutz vor Regen und Kälte, Schmutz und Lärm. All diese Faktoren geben den Bewohnern ein Gefühl der Behaglichkeit und des Geborgenseins.

Fenster können aber das Raumklima auch negativ beeinflussen, wenn sie in einem schlechten Zustand sind, eine veraltete Isolierverglasung haben oder schlimmstenfalls eine Einfachverglasung.

In den 1970er Jahren bevorzugte man sowohl in Neubauten als auch in der Sanierung von Altbauten Aluminium-Fenster mit „Thermopane-Verglasung“. Aber es war sehr schnell zu erkennen, dass dieser „Hit“ deutliche Nachteile hatte. In den kalten Monaten „schwitzten“ die Fenster so sehr, dass das Kondenswasser auf die Fensterbänke lief. Die fehlende Wärmestrahlung der Fenster erzeugte ein Kältegefühl, das durch höhere Raumtemperaturen ausgeglichen wurde. Da zu der Zeit die Energiekosten im Vergleich zu heute billig waren, wurde das Schwitzwasser in den Wintermonaten in Kauf genommen.

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Doch was ist heute? Diese Fenster gibt es heute noch und produzieren einen Energieverlust von 20 bis 25 %! Dieser Wert bezieht sich nicht allein auf die eben beschriebenen Aluminium-Fenster, sondern gilt auch für veraltete Kunststoff- oder Holzfenster.

Was kann man tun, um den hohen Energieverlust zumindest zu reduzieren, ohne alle Fenster komplett auszutauschen? Hier zwei Ratschläge:

  1. Fensterdichtungen sind in der Regel aus Gummi, das einige Jahre durch seine Elastizität für den dichten Anschluss der Fensterflügel an den Fensterrahmen sorgt. Aber im Laufe der Zeit lässt die Elastizität nach, das Gummi härtet aus, die Fenster sind nicht mehr dicht, die warme Raumluft strömt ungehindert nach draußen. Meistens sind die Fensterdichtungen nur in das Fensterprofil gesteckt, so dass diese problemlos ausgetauscht werden können. Sollten Sie für Ihre Fenster keinen Ersatz mehr bekommen, weil sie einfach zu alt sind, dann können Sie auf ein bewährtes Material zurückgreifen, das Sie in jedem Baumarkt kaufen können: Schaumstoff-Streifen (z.B. „Tesa-Moll“), die Sie aufkleben können.
  2. Lassen Sie von einem Fenstertechniker überprüfen, ob Ihre Fenster alle richtig eingestellt sind. Kaum ein frisch gebackener Häuslebauer denkt darüber nach, dass im Laufe der Jahre sein Haus trocknet und damit auch „schrumpft“. Die Fenster schrumpfen nicht mit; die Anschlüsse an das Mauerwerk und auch die Fenster selbst werden undicht.

In unserem nächsten Beitrag werden wir noch im Bereich der Fenster bleiben und einen wichtigen Bestandteil, nämlich den Rollladenkasten, bearbeiten.

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Uns erreichte eine Lesermeinung, dass wir mit unserem Rechner für thermische Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung den Endkunden keinen Gefallen täten, da es in Zukunft keine andere Möglichkeit geben würde, zu heizen. Unser Rechner würde die Verbraucher täuschen und der Ölindustrie in die Hände spielen. (Weil die allermeisten Rechnungen mit diesem Rechner ergeben, dass sich eine Solarthermie-Anlage alleine zur Trinkwassererwärmung nicht amortisiert.)

Hierzu möchten wir Stellung nehmen:

  • Es ist nicht sinnvoll, Maßnahmen zu ergreifen, die sich nicht amortisieren, weil man mit dem Geld in der gleichen Zeit an anderer Stelle mehr Energie und Geld sparen könnte.
  • Wir zeigen auf, dass in der aktuellen Preislage und den bestehenden Förderungsmöglichkeiten die reine Erwärmung von Trinkwassser sich häufig nicht lohnt. An dem Rechner für die kombinierte Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung arbeiten wir noch. Da sehen wir mehr Potenzial: Die sind zwar teurer, aber würden sehr viel mehr herkömmliche teure Energie (Gas, Strom, Öl) sparen und die Förderung dafür erhöht sich (siehe auch Ãœbersicht zur Basis- und Bonusförderung). Unser Ziel ist, dass solche Ãœberlegungen genau berechnet werden können.
  • Wir wollen, dass mit ökonomischen Sachverstand Energiesparmaßnahmen bewertet werden. Genau genommen bewerten wir das nicht, sondern der Rechner rechnet es mit finanzmathematischen Methoden aus. Damit können wir für Sie, liebe Leser, Ihre Investition transparenter machen.
  • Generell unterstützen wir Maßnahmen zu erneuerbaren Energien. Wir nehmen es mit Freude zur Kenntnis, wenn in unserem beruflichen und privaten Umfeld dafür Geld investiert wird. Wir wollen aber diese Maßnahmen nicht schönrechnen. Denn viele Energiesparmaßnahmen lohnen sich finanziell, andere aber auch nicht!

Wir würden uns über Ihre Meinungen dazu freuen. Schreiben Sie uns doch einen Kommentar!

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Energiespar-Wettbewerb: Garten und Terasse

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in Wohnzimmer, Büro und Küche untersucht:

Wohnungsbegehung im Mai - Garten

Heute begeben wir uns außerhalb der Wohnung und schauen uns nach den größten Stromfressern im Garten um: Rasenmäher und die Pumpe zur Gartenbewässerung. Die Steckdose für Gartengeräte befindet sich auf der Terasse, ist also gut erreichbar und das Messgerät daher gut einzusetzen, um den Rasenmäher zu messen. Das Hauswasserwerk für den Brunnen befindet sich in der Garage und die passende Steckdose ist ebenfalls gut erreichbar. Die gemessenen Werte werden wir mit den Angaben des Herstellers vergleichen.

Rasenmäher - ein Verbrauchstest

Der elektrische Rasenmäher ist 9 Jahre alt, hat eine Schnittbreite von 46 cm und in den technischen Daten (sehr versteckt in der Bedienungsanleitung) steht eine "Leistung" von 1,6 kWh. Das werden wir mit dem Messgerät überprüfen. Ich schalte den Rasenmäher ein und lese eine Leistungsaufnahme von 697 Watt. Nach ca. einer halben Stunde mähen (Nettozeit) für ca. 150 qm Rasenfläche wird ein Gesamtstromverbrauch von 370 Wh angezeigt.

Was habe ich gelernt?

Ich weiß nicht, was mit der "Leistung" von 1,6 kWh laut Hersteller gemeint ist. Vielleicht müsste mein Rasenmäher mehr Leistung bringen? Und ich könnte viel schneller meine 20 Bahnen schieben, wenn er die Leistung auch bringen würde? Vielleicht ist die Motorleistung gemeint. Die größte Leistung sind allerdings die laut Hersteller 96 dB Lärm, die ich immer öfter mit Ohrenschützern zu überstehen versuche.

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Wenn man sich im Handel umsieht, sind Angaben zur aussagekräftigen Leistungsaufnahme sehr selten. 20 Elektro-Rasenmäher von insgesamt 48 eines Internethändlers haben Angaben zu Leistung oder Leistungsaufnahme.

Wasserpumpe - ein Verbrauchstest

Das Hauswasserwerk für den Brunnen mit ca. 9m Tiefe ist 3 Jahre alt, fördert bis zu 4300 Liter pro Stunde und hat eine maximale Förderhöhe von 50 m (Ansaughöhe 9 m). Ein zuvor gekauftes preiswerteres Hauswasserwerk mit angepriesenen ca. 9 m Ansaughöhe hatte die Leistung nicht erbracht, Wasser aus unserem Brunnen zu pumpen. In den technischen Daten steht ein Stromverbrauch von 1,2 kW pro Stunde. Das habe ich mit dem Messgerät überprüft.

Ich schalte die Pumpe ein und lese eine Leistungsaufnahme von 660-705 Watt. Allerdings nur in der ersten Minute, solange kein neues Wasser aus der Tiefe gepumpt wird. Danach spürt man den Druck und die Kälte des frischen Wassers und die Leistungsaufnahme steigt auf bis zu 1090 Watt. Nach 10 Minuten bewässern (das ist bei uns die Mindestbewässerungszeit ohne Rasenbewässerung) wird ein Gesamtstromverbrauch von 160 Wh angezeigt. Das würde auf eine Stunde hochgerechnet 960 Watt bedeuten. Möglich ist, dass sich die 1,2 kWh des Herstellers auf mehr Ansaughöhe als meine 9 m bezieht und dafür mehr Leistung notwendig ist.

Was habe ich gelernt?

Die meisten Hauswasserwerke enthalten in den Produkdaten Angaben zu Leistung oder Leistungsaufnahme.

In letzter Zeit habe ich wegen des lang andauernden sonnigen Wetters und fehlender Regenfälle jeden Tag mindestens 30 Minuten den Garten samt Rasen bewässert. Dadurch ist das Gras jedoch schneller gewachsen als beim Nachbarn und ich musste öfter mähen als er. Dieses Problem ist hausgemacht: Ich verbrauche mehr Strom für die Rasenbewässerung, um dann noch mehr Strom für die Beseitigung der Folgen der Bewässerung zu verbrauchen. Das möchte ich ändern!

In diesem Sinne: Finden Sie Ihre persönliche Stromverbrauchs-Balance für die Gartenbewässerung und schreiben Sie mir, wie häufig ich den Rasen bewässern sollte, ohne dass er vergilbt. Was passiert, wenn ich es ganz weglasse?