Standby

Energiespar-Wettbewerb: Kaffee-Pads-Maschine

Im Rahmen unseres Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in den meisten Wohnräumen und von diversen Elektrogeräten untersucht. Wir haben bereits in der Küche den Energieverbrauch eines Kaffeevollautomaten untersucht (siehe Energiesparen in der Küche: Zubereiten und Genießen). Heute befassen wir uns mit dem Energiesparen beim Zubereiten von Kaffee mit Pads.

Kaffee-Pads-Maschine - ein Verbrauchstest

Die Maschine ist neu und in der Bedienungsanleitung/Verpackung sind keine Angaben zum Stromverbrauch zu finden. Wir werden daher ein Messgerät einsetzen. Ich habe den Stecker der Kaffee-Pads-Maschine in das Messgerät gesteckt und dieses wiederum in die Steckdose.

  • Schritt 1: Die Maschine ist aus und die Anzeige zeigt 0 Watt. Nach 24 Stunden war der angezeigte Gesamtverbrauch 0,00 kWh, also kein Verbrauch.
  • Schritt 2: Ich schalte es ein, es folgt das Aufheizen, die Leistungsaufnahme steigt auf ca. 1400 Watt. Gesamtverbrauch für das Einschalten: ca. 20 Wattstunden (Wh) oder 0,02 kWh. Ist es sparsam, sie wegen des Stromverbrauchs beim Einschalten ständig eingeschaltet zu lassen? Das hängt vom Stromverbrauch im Standby und der Häufigkeit des Kaffeetrinkens ab. Also messen wir weiter!
  • Schritt 3: Ich lasse 1 große Tasse Kaffee zubereiten. Die Leistungsaufnahme steigt wieder auf ca. 1400 Watt und der Stromverbrauch für 1 große Tasse (oder 2 kleine Tassen) ist 20 Wh (0.02 kWh). Eine kleine Tasse braucht 10 Wh.
  • Schritt 4: Standby: Alle 5 Minuten heizt sich die Kaffee-Pads-Maschine auf und zeigt eine Leistungsaufnahme bis zu 59 Watt. Nach einer Stunde Standby mit 12-mal Aufheizen hat sie im Standby 20 Wh (0.02 kWh) Strom verbraucht
  • Schritt 5: Was kostet der tägliche durchschnittliche Gebrauch der Kaffeemaschine? Nach 6 Stunden Betrieb und 12 Tassen Kaffee beträgt der Gesamtverbrauch am Tag 0,38 kWh (380 Wh). Davon waren 240 Wh für Kaffeekochen, 20 Wh für Einschalten und 120 Wh Standby. Hätten wir die Kaffee-Pads-Maschine 12 mal an- und ausgemacht, hätte sie nur dafür 240 Wh gebraucht und hätte 120 Wh Standby eingespart. Dann hätten wir 480 Wh statt 380 Wh verbraucht.
Was habe ich gelernt?

In Haushalten, in denen viel Kaffee getrunken wird (öfter als eine Tasse pro Stunde), lohnt sich der Standbybetrieb. Positiv: Die Maschine schaltet sich nach einer Stunde selbst ab. Ich halte sie daher im Standby, weil es weniger kostet als etliche Male ein- und auszuschalten. Trinken Sie zusammen mit den anderen Haushaltsmitgliedern weniger als eine Tasse pro Stunde oder trinken morgens 1-2 tassen Kaffee und dann nochmal nachmittags 1-2 Tassen Kaffee, lohnt es die Kaffee-Pads-Maschine immer auszuschalten.

Sinnvoll wäre auch, den Stromverbrauch pro Tasse beim Kauf einer Kaffee-Pads-Maschine zu kennen. Wenn man sich im Handel umsieht, gibt es selten Angaben zum Energieverbrauch. Bei den untersuchten Kaffee-Pads-Maschinen eines Internethändlers hat keine ihre Leistungsaufnahme in der Produktbeschreibung angegeben. Bei Kaffeevollautomaten waren es 5 von 17 Geräten, nachzulesen unter Energiesparen in der Küche: Zubereiten und Genießen.

Anzeige

4 Kommentare

Energiespar-Wettbewerb: Standbykosten

Für die Wohnungsbegehung im Rahmen des Energiespar-Wettbewerbs haben wir im Jahr 2008 den Stromverbrauch in Wohnzimmer, Büro, Küche, Garten und Terrasse, Wirtschaftsraum, Kinderzimmer, Bad und Schlafzimmer mit einem Energiekostenmessgerät gemessen. Dabei sind uns viele Stromfresser im Standby-Modus aufgefallen. Aber wieviel Strom kann man durch Vermeiden von Standby sparen. Und wieviel Anteil am gesamten Stromverbrauch kann der Standbyverbrauch im Einzelfall haben? Wir fassen zusammen:

Wieviel Geld bedeuten Elektrogeräte im Standby?

Gute Energiekostenmessgeräte haben wir im Artikel Energiekostenmessgeräte im Vergleich präsentiert.

Mit diesen können Sie selbst Ihren Standby-Verbrauch messen und mit unserem Rechner für Standbykosten berechnen, wieviel Geld Sie dafür pro Tag und Jahr ausgeben.

In dem untersuchten 3-Personen-Haushalt haben wir folgenden Standbyverbrauch gemessen:

Anzeige
  1. Wohnzimmer
    • "Multimediacenter" mit 10 Geräten
      • Die dazu gehörenden Geräte stecken in einer Steckdosenleiste mit Schalter und haben zusammen 65 Watt/Stunde im Standby:

        • Sat-Receiver 23 Watt pro Stunde,
        • Fernseher 24 Watt pro Stunde,
        • xbox-Spielkonsole 9 Watt pro Stunde,
        • wii-Spielkonsole 9 Watt pro Stunde
        • DVD-Player, Switch für den Datenaustausch zwischen Geräten, Telefon, Lautsprecherbox, Dolby-Surround-Anlage mit aktivem Subwoofer, vsmile-Lernspielkonsole für Kinder) jeweils nahezu 0 Watt

        Wenn ich den Schalter der Leiste nicht ausmache, verbrauche ich 1,170 kWh pro Tag zusätzlich (65 Watt * ca. 18 h) und 427 kWh/Jahr. Das kostet mich im Jahr 85,41 Euro (1,170 kWh * 0,20 Euro/h * 365 Tage).

    • Hifi-Anlage 9 Watt/Stunde (bei 23 h Standbybetrieb: insgesamt pro Tag 207 Wattstunden (Wh), 75,55 kWh/Jahr und 15,11 Euro/Jahr)
      • Tuner 3 Watt pro Stunde
      • Kassetten-Recorder 6 Watt pro Stunde
      • CD-Player 0 Watt pro Stunde
  2. Küche
    • Mikrowelle 2 Wh (Uhrzeitanzeige mit erstem Messgerät verbraucht 0 Watt, nachgemessen mit einem genaueren zweiten Messgerät 2 Wh), bei 24 h Standby: 48 Wh/Tag, 17,52 kWh/Jahr, 3,50 Euro/Jahr
  3. Büros mit 2 Arbeitsplätzen
    • Büro I- teilzeitgenutzt (bei 18 h Standbybetrieb: insgesamt pro Tag 864 Wh (48 Wh*18), 315,36 kWh/Jahr und 63,07 Euro/Jahr)
      • unterbrechungsfreie Stromversorgung allein Standby 42 Watt pro Stunde (Normalfall: zusammen mit Computer und Monitor: 39 Watt),
      • nur der Computer 16 Watt pro Stunde,
      • nur der Monitor 11 Watt
      • Telefon 4 Watt,
      • Maus-Ladegerät 5 Watt,
      • PDA-Ladegerät 0-1 Watt
    • Büro II (bei 14 h Standbybetrieb: insgesamt pro Tag 868 Wh (62 Wh*14), 316,82 kWh/Jahr und 63,36 Euro/Jahr)
      • unterbrechungsfreie Stromversorgung allein hat im Standby 30 Watt pro Stunde (Normalfall: mit Computer und Monitor: 25 Watt),
      • nur der Computer 11 Watt pro Stunde,
      • nur der Monitor 4 Watt
      • Backup-Server 4 Watt,
      • Fritzbox 6 Watt
      • Farblaser-Officegerät mit Fax/Drucker/Scanner/Kopierer 27 Watt/Stunde !! im eingeschalteten Wartezustand
  4. Wirtschaftsraum
    • Waschmaschine 9 Watt/Stunde, bei 24 h Standby: 216 Wh/Tag, 78,84 kWh/Jahr und 15,77 Euro/Jahr
  5. Kinderzimmer
    • MC/CD-Spieler 9Watt/Stunde, bei 23 h Standby: 207 Wh/Tag, 75,55 kWh/Jahr und 15,11 Euro/Jahr
  6. Schlafzimmer16 Watt/Stunde, bei 20 h Standby: 320 Wh/Tag, 116,80 kWh/Jahr und 23,36 Euro/Jahr
    • Fernseher 7 Watt,
    • Receiver 5 Watt,
    • DVD-Player 4 Watt.

Mit kleinen Energiespar-Maßnahmen (z.B. Steckdosenleisten mit Schalter) können Sie Standbykosten vermeiden und Energie sparen.

Dieser 3-Personen-Haushalt hat ein Standby-Einsparpotenzial von 3,9 kWh/Tag und 1423,5 kWh/Jahr, was bei 20 Cent/kWh 284,70 Euro im Jahr bedeutet. Da man aber vorher nicht verschwenderisch mit Standby umgegangen ist, konnten nur!! 2kWh/Tag eingespart werden. Immerhin: Damit ist der Stromverbrauch im Sommer (ohne Heizungspumpe für Heizung) von 12,5 kWh/Tag auf 10,5 kWh/Tag zurückgegangen, was 16% Einsparung bedeutet.

In diesem Sinne: Ändern Sie Ihr Nutzerverhalten!

3 Kommentare

Energiespar-Wettbewerb: Stromkostenmessgeräte

Im Rahmen unseres Energiespar-Wettbewerbs haben wir bisher den Stromverbrauch in den meisten Wohnräumen und von diversen Elektrogeräten untersucht.

Mit kleinen Energiespar-Maßnahmen (z.B. Steckdosenleisten mit Schalter) haben wir an dieser Stelle gelernt, wie man Energie sparen kann und wieviel im Einzelfall gespart werden kann. Doch die von mir untersuchten Geräte für den Energiespar-Wettbewerb haben einen anderen Stromverbrauch als Ihre Elektrogeräte. Will man wissen, wieviel Strom und Geld die eigenen elektrischen Geräte verbrauchen, braucht man ein Energiekostenmessgerät. Doch welche messen gut und welche nicht? Heute stellen wir Stromkosten-Messgeräte vor, die in der c't 24/2008 und in c't tv, 8.11.2008 getestet wurden und sehr gut abgeschnitten haben.

Energiekosten-Messgeräte im Vergleich

Das Ergebnis im wird viele Käufer freuen: es gibt sehr gute Messgeräte, die nicht allzu teuer sind. Sehr gute Stromkosten-Messgeräte haben im Test gegenüber eines Präzisionsleistungsmessgeräts eine Abweichung von unter 5%. Gute Messgeräte haben eine Abweichung von unter 10%. Sehr gute Energiekostenmessgeräte sind:

  • die baugleichen Heitronic 46901 und KD 302 von profitec®, Abweichung 1-2%, Eigenverbrauch 0,5 Watt/Stunde
  • NZR SEM 16 von No-Energy, Abweichung 1%, Eigenverbrauch 1,2 Watt/Stunde
  • REV 2580, Abweichung 2%, Eigenverbrauch 1,0 Watt/Stunde
  • TCM 248735 von Tchibo, Abweichung 4%, Eigenverbrauch 1,0 Watt/Stunde

In diesem Sinne: helfen Sie sich selbst und messen Sie mit dem Energiekosten-Messgerät die Stromkosten Ihrer Geräte!

Anzeige

Update 15.6.09: Stiftung Warentest hat sieben Energiekosten-Messgeräte getestet (Manager Magazin Testergebnis, Artikel) - Fazit: nur eins ist gut, das von Conrad.